Reisen durch Bolivien

Oftmals sind die Straßen in einem recht miserablem Zustand, nicht umsonst finden sich hier die gefährlichsten Straßen der Welt, wie der El Camino del Muerto, die Todesstraße in den Yungas. Auf den engen Straßen, die sich in Serpentinen durch die Anden winden ist sprichwörtlich Zentimeterarbeit gefragt beim Überholen.

Bisher existieren etwa 3000 km asphaltierte Straßen, aber zwischen kleineren Orten gibt es häufig nur Schotterpisten, was zu längeren Fahrzeiten führt. Besonders während der Regenzeit von Dezember bis März ist immer wieder von zahlreichen Unfällen entlang der Strecken zu hören. Außerdem streiken die Bolivianer ab und an und dann kommt es zu Straßenblockaden, welche die Weiterfahrt unmöglich machen. Insgesamt sollte man das Thema Reisen durch Bolivien mit Geduld und Gelassenheit angehen.

Mit dem Bus durch Bolivien

#author#Archiv#/author#Autobus in Bolivien

Trotz der Straßenverhältnisse ist der Bus das Verkehrsmittel Nr. 1 in Bolivien. Er ist kostengünstig und der Großteil des Landes wird von den hiesigen Busunternehmen abgedeckt. Auch in entlegene Ort und zu den Grenzübergängen tuckern die Busse.

Wer mit dem Nachtbus unterwegs ist und in kälteren Regionen (Altiplano) unterwegs ist, nimmt am besten seinen Schlafsack mit, den Heizungen gibt es keine im Bus und undichte Fenster sorgen für Zugluft. Umgedreht kann es in den Bussen auch unangenehm stickig werden, am besten man ist für jede Gelegenheit gerüstet und vergisst auch nicht dem Proviant. Auch wenn die Toilettenstopps jeglicher deutscher Hygieneauffassung entbehren, so ist es doch die einzige Möglichkeit sich zu erleichtern. Lassen Sie dabei niemals das Handgepäck im Bus zurück! Generell sollten Sie immer auf Nummer sicher gehen und Ihr Handgepäck keines Falls in die Ablagefächer verstauen, sondern direkt vor sich platzieren.

Als Faustregel gilt: 1h Busfahrt kostet 1 €. Der Komfort der Busse reicht von vergleichsweise komfortablen Reisebussen, die speziell auf den Hauptrouten zwischen den großen Städten verkehren bis hin zu einfachen Mikrobussen (flotas), die eher abgelegene Landstriche anfahren. Der Komfort der Reisebusse sollte nicht überbewertet werden.

Sammeltaxis (colectivos)

Die Sammeltaxis, sogenannte colectivos, bieten zwar Platz für 9 – 12 Personen, praktisch werden auch gerne mehr Insassen rein gequetscht. In den großen Städten starten die colectivos an einer festen Abfahrtsstelle und fahren auf bestimmten Strecken ins Umland.

Auf Pünktlichkeit wird kein Wert gelegt, denn es gibt keine festen Abfahrtzeiten. Vielmehr wird gefahren, wenn der Fahrer mit der Füllung zufrieden ist, sprich wenn sich genügend Passagiere gefunden haben. Das Ticket wird ganz unspektakulär am Abfahrtsort erworben. Sammeltaxis sind auf jeden Fall eine spannende Art und Weise, um Land und Leute kennenzulernen.

Mit dem Auto durch Bolivien

#author#Christian Rehse#/author#Ohne LKWs auf der Ruta 4 in Richtung Brasilien

Wer sich von den bolivischen Straßenverhältnissen nicht abgeschreckt fühlt, kann in allen größeren Städten einen Mietwagen ausleihen und sich selbst auf Entdeckungsreise begeben. Um in Bolivien fahren zu dürfen, wird lediglich ein internationaler Führerschein benötigt. An einigen sogenannten trancas ist außerdem eine Straßennutzungsgebühr zu zahlen. Aufgrund der Straßenverhältnisse ist es ratsam, einen Geländewagen bzw. ein Gefährt mit Allradantrieb zu wählen. Vor allem während der Regenzeit verwandeln sich einige Straßen schnell zu Schlammpisten. Bei den Verkehrsvorschriften ist theoretisch keine große Umorientierung von Nöten, allerdings sieht das praktisch ganz anders aus, denn die Bolivianer lassen sich davon wenig beeindrucken – so herrscht hier die Devise: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Inlandsflüge in Bolivien

Vor allem für längere Strecken lohnt sich ein Flug und um in manch abgelegene Gebiete zu gelangen, ist es zwar nicht der preiswerteste Wege, dafür aber der einfachste und schnellste. So gibt es Inlandsflüge nach Rurrenabaque im Amazonas oder zum Nationalpark Noel Kempff Mercado im Osten, auch Klein- oder Leichtflugzeuge kommen zum Einsatz. Inlandsflüge werden überwiegend von den Gesellschaften Boa, Aerocon, Amaszonas oder der TAM durchgeführt und auf deren Website finden sich Flugpläne und Tickets.

Mit dem Zug durch Bolivien

#author#Archiv#/author#Dampflokomotive

Es gibt heutzutage allerdings nur wenige Strecken, die noch bedient werden. Eine interessante verkehrt vier Mal wöchentlich zwischen Puerto Suárez an der Grenze zu Brasilien und Santa Cruz. Obwohl die Route durch die Berge bis ins Pantanals landschaftlich beeindruckend ist, gehört etwas Mut dazu, denn der Zug ist schon mehrfach aus den Gleisen gesprungen und ist auch als „Todeszug“ legendär.

Eine weitere Zugstrecke ist die zwischen Oruru und Uyuni, welche mehrmals wöchentlich bedient wird und einen zauberhaften Einblick in Landschaft und Leben im Hochland Boliviens liefert. Wer sich für eine Zugfahrt in Bolivien interessiert, findet bei Ferroviaria Andina mehr Informationen.