Bolivien hat eine vielfältige und facettenreiche Kulturlandschaft. Dank der indigenen Hochkultur, Einflüssen aus der spanischen Kolonialzeit sowie moderner Kulturströmungen in Musik, bildenden Künsten, Malerei und Literatur ist das Land auch kulturell unglaublich interessant.
Wie in fast allen südamerikanischen Ländern spielt auch in Bolivien Musik und Tanz eine sehr wichtige Rolle. Schon immer wurde damit die Geschichte überliefert, aber vor allem auch Rituale und Traditionen zelebriert.
Dank der abwechslungsreichen Geschichte sowie der unterschiedlichsten Einflüsse in der Bevölkerung Boliviens, findet sich im Land auch eine Vielzahl an Klängen und Rhythmen wider. Für die Bolivianer galten Tanz und Musik immer als Ausdrucksmittel, vor allem für deren Widerstand, Schmerz und die Trauer während der Kolonialzeit.
Die wohl bekannteste Musik ist die musíca andina, die Musik der Anden, die auch bei uns in den Fußgängerzonen zu hören ist. Sie ist eher melancholisch und stammt noch aus der Inka-Zeit. Etwas lebhafter ist huayno, wo ordentlich getanzt wird. Gespielt wird die Musik auf traditionellen Instrumenten, wie der Panflöte, Flöten und der Andentrommel. Saiteninstrumente wie der Charango oder die Andenharfe sind in der spanisch beeinflussten Musik zu finden. Im Tiefland wird derzeit die Barockmusik der Jesuitenmissionen wiederentdeckt.
Neben dem typischen Hochlandtanz huayno, ist die cueco, mit ihren spanischen Wurzeln, bekannt und wird auf fast jedem Fest getanzt. Dazu spielen die bandas, Blechbläsergruppen.
Weitere bekannte Tänze sind die Diablada, Morenada, Incas, der Pujllay, Caporales, Negritos, die Llamerada, Ahuatiris, Tarqueada, Tinkus und Suri. Es gibt mehrere hundert Tänze, mit unterschiedlicher regionaler Herkunft. Erleben kann das bei einem der zahlreichen Feste und Festivals, wie dem Karneval.