Oruro – Die Karnevalshauptstadt

Die Stadt Oruro auf 3700 m Höhe, die sich selbst als Folklorehauptstadt Boliviens bezeichnet, zelebriert den wohl bekanntesten und größten Karneval Boliviens. Zwei Wochen ist während der Diablada sprichwörtlich der Teufel los. Zehntausende Urlauber reisen dann nach Oruro, um diesem farbenfrohen und wilden Spektakel beizuwohnen.

Seit 2001 zählt der Karneval von Oruro zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Oruro hatte, genau wie Potosí, reiche Silbervorkommen und Zinnminen, was sie einst zum Wirtschaftszentrum Boliviens erkor. Der Boom hielt bis in die 50er Jahre an, dann wurden die Minen verstaatlicht oder geschlossen, weil die Vorkommen ausgebeutet waren. Der berühmt berüchtigte Zinnbaron Simón Patiño hatte auch hier seine Führungsrolle.

Sehenswertes

#author#Annett Masur#/author#Lore in den Minen

Im Museum des Zinnbarons Patiño zeugen die kostbaren Gegenstände vom einstigen Reichtum des Patriarchen. Auch die Museen Etnográfico Minero und das Mineralógico sind sehenswert. Sie geben Aufschluss über die harte Arbeit der Minenarbeiter und informieren über die verschiedenen Mineralien. In Vinto, etwa 8 km östlich von Oruro, bietet eine der größten Zinnschmelzen Südamerikas Besichtigungstouren an. In Oruro befindet sich mit 45 Metern auch die höchste Marien-Statue Lateinamerikas.

Viermal pro Woche kann man von Oruro mit dem Zug entlang der schönsten Bahnstrecke Südamerikas fahren. Das Unternehmen Ferroviaria Andina (FCA) bietet saubere, angenehme Züge mit schmackhafter Kost im Speisewagen und einen traumhaft schönen Panoramablick auf das Hochland Boliviens. Die Route führt über Uyuni nach Atocha und Tupiza bis ins argentinische Villazón. Die Mehrzahl der Reisenden beendet die Fahrt in Uyuni, um von hier aus die weltbekannten Salzseen – die Salar de Uyuni zu besuchen.

Übernachten

Oruro bieten ein paar respektable Übernachtungsmöglichkeiten (Hotels, Bed & Breakfast, Pensionen) in verschiedenen Preiskategorien an (Preise zwischen 20 und 250 Euro die Nacht im DZ bzw. in der Luxus-Suite).

Infrastruktur

Flughafen Juan Mendoza im Altiplano von Bolivien mit Verbindungen u. a. nach Cochabamba, Santa Cruz und La Paz, Busterminal mit zahlreichen Verbindungen nach Sucre, Potosí, La Paz, Cochabamba und Nachtbussen nach Uyuni, Bahnhof mit Zugverbindung nach Uyuni und bis nach Argentinien, Tourist-Information, Internetcafés, Restaurants, Bars, Markt, Touren-und Mietwagenanbieter, Sprachschulen für Spanisch

Ziele in der Umgebung

Wer doch etwas länger in Oruro verweilen möchte, kann sich die umliegenden Adobeziegel-Dörfer anschauen, Felszeichnungen entdecken oder in einer der umliegenden Thermalquellen entspannen. Auch ein Zwischenstopp am Lago Poopó oder ein Ausflug zu den Uru-Chipaya-Indianern sollte auf dem Weg Richtung Süden eingeplant werden.

#author#Markus Walter#/author#Sajama-Besteigung

Weiter westlich, entlang der chilenischen Grenze, verläuft eine Vulkankette. Dort befindet sich auch der höchste Berg Boliviens sowie gleichzeitig einer der höchsten Vulkane der Welt, der Nevada Sajama (6542 m) im Nationalpark Sajama – ein beliebtes Bergsteiger- und Trekkingziel.