Wirtschaft

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Natürliche Ressourcen besitzt Bolivien viele und das nicht nur aus touristischer Hinsicht. Oftmals sind jedoch nicht die notwendigen Geräte, technische Möglichkeiten oder das notwendige Wissen vorhanden, um diese zu nutzen. Teilweise stehen die entsprechenden Regionen aber auch bereits unter Schutz.

Seit den letzten Jahren wächst Boliviens Wirtschaft stetig, auch dank der Regierung unter Evo Morales. Es ist eine mehr staatlich gelenkte Wirtschaftspolitik bei der zahlreiche nationale Ressourcen verstaatlicht wurden. Die jährliche Wachstumsrate lag zwischen von 2006 bis 2012 zwischen 3 und 6 %. Nicht nur die Regierung verhalf zu diesem Wachstum, sondern auch die hohen Rohstoffpreise, vor allem für Erdöl und Erdgas auf dem Weltmarkt.

Exportland Bolivien mit Erdöl und Erdgas

Bisher lebt Bolivien eindeutig vom Export. Die derzeit wichtigsten Exportartikel Erdöl und Erdgas, aber auch die Primärmetalle Silber und Zinn, die zwar ihre Glanzzeiten längst hinter sich haben, weltweit jedoch wieder an Bedeutung gewinnen. Große Hoffnungen werden auf die riesigen Lithiumvorkommen gesetzt, die noch unter der Salzfläche des Salar de Uyuni schlummern. Wichtigste Handelspartner sind die Nachbarn Argentinien und Brasilien, gefolgt von der USA und der EU.

Landwirtschaft und Koka-Anbau

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Ebenfalls ein wichtiger Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft. Jedoch kann lediglich ein Zwanzigstel der Landesfläche dafür genutzt werden. Angebaut werden vor allem Kartoffeln, Mais, Quinoa und Getreide im Hochland und Zuckerrohr, Baumwolle, Reis, Soja, Kaffee, Tabak und tropische Früchte im Tiefland. Leider kann sich Bolivien dennoch nicht ausreichend selbst mit allen Lebensmitteln versorgen und ist somit teilweise noch immer auf Importe, z.B. bei Kaffee und Reis, angewiesen.

Von großer Bedeutung ist ebenfalls der Anbau von Koka. Die Kokablattproduktion trägt etwa 12% zur Agrarproduktion bei. Die Regionen Yungas und Chapare sind dabei die Hauptanbaugebiete.

Bolivien ist eines der Hauptanbauländer von Koka. Schon zu Zeiten der Inkas galt Koka als heiliges, göttliches Geschenk. Noch immer werden Kokablätter für religiöse Rituale oder bei medizinischen Behandlungen verwendet. Auch im täglichen Leben wird es gern gekaut. Bergbauarbeiter kauen Koka, um leistungsfähiger zu sein.

Auch gegen die Höhenkrankheit wird fleißig Koka-Tee getrunken. Leider wird ein Großteil heutzutage jedoch auch zur Herstellung von Kokain verwendet. Der Präsident Evo Morales, ebenfalls ein ehemaliger Kokabauer, setzt sich für die weltweite Legalisierung des Kokaanbaus ein: „Koka ja, Kokain nein!“, so der Präsident. Damit sollen ebenfalls neu Wirtschaftszweige außerhalb der Kokainproduktion erschlossen werden.

Wirtschaftsprobleme

Probleme, die Boliviens Wirtschaft immer noch destabilisieren, sind vor allem die Schmuggelwirtschaft sowie die Korruption. Geschmuggelt werden vor allem Lebensmittel, Kleidung und Elektroartikel, wodurch die inländischen, oftmals kleineren, Unternehmen Bankrott gehen. Korruption findet ebenfalls in allen Lebensbereichen statt – nicht nur im großen Stil, sondern auch im Alltag. Für Behördengänge muss jede Familie auch ausreichend Schmiergeld einplanen, was den bereits gering verdienenden Bolivianern das Leben noch schwerer macht.

Tourismus als lukrative Einnahmequelle

Der Tourismus könnte für Boliviens Wirtschaft eine erfolgversprechende Alternative sein. Viele Regionen, die bereits in Vergessenheit geraten sind, erblühen durch den Tourismus neu auf. Landflucht wird verringert und einzigartige Regionen werden geschützt. Erfreulicherweise gehen zahlreiche Projekte auch von den Einheimischen selbst aus, wie z. B. das Freilichtdorf Jatun Yampara oder die Mitarbeit beim Stamm von Yuracare.