Naturschutzgebiete

#author#Christian Leistner#/author#Amboro-Nationalpark

Auch in Bolivien sind bereits einige der verschiedenen Ökosysteme, von denen das Land mehrere Hunderte aufweist, gefährdet. Durch fortlaufendes Abbrennen, die Besiedlung anderer Regionen sowie die agrarische Nutzung der Gebiete, wurden viele Systeme bereits geschädigt.

Andererseits führt Boliviens hohe Verschuldung dazu, dass der Umweltschutz immer weiter angeregt wird. Teilweise werden einige Schulden erlassen, wenn das Land im Gegenzug den Umweltschutz propagiert und weiter ausbaut. Dadurch wurden die Schutzgebiete bereits um mehrere hunderttausend Hektar vergrößert.

Um einige der einzigartigen Naturräume und Spezies Boliviens zu schützen, werden seitens der Regierung immer mehr Lebensräume zu Naturschutzgebieten erklärt. 1939 wurde der erste Nationalpark in Bolivien gegründet, der Sajama.

Doch erst seit Anfang der 90er steigt das Bewusstsein zur Erhaltung der Natur bei den Bolivianern und wird seitdem verstärkt umgesetzt. Derzeit verfügt Bolivien über 22 Schutzgebiete, darunter 13 Nationalparks. Dies entspricht etwa 15% der Landesfläche.

Naturreservate

  • Nationales Schutzgebiet der Andenfauna Eduardo Avaroa
  • Nationales Schutzgebiet der Amazonaswälder Manuripi-Heath
  • Nationales Faunen- and Florenschutzgebiet Tariquía
  • Biologisches Schutzgebiet Cordillera de Sama
  • Naturschutzgebiet (Área Natural de Manejo Integrado) Apolobamba
  • Biosphärenreservat Beni (Estacion Biologico del Beni)
  • Biosphärenreservat Pilón Lajas
  • Área Natural de Manejo Integrado El Palmar
  • Área Natural de Manejo Integrado San Matias
  • Biosphärenreservat Ulla Ulla
  • Lagunas del Beni y Pando (Naturschutzgebiet)
  • Federico Roman (Naturschutzgebiet)
  • Cavernas El Repechón (Schutzgebiet)
  • Parque Regional Lomas de Arena
  • Río Grande Mascicuri (Waldreservat)
#author#Theresa Hermsen#/author#Fischreiher im Madidi-Nationalpark

Hinzu kommen zahlreiche weitere Ökoregionen, die besonderen Schutz erfahren. Verwaltet werden die Gebiete durch die SERNAP (Servicio Nacional de Áreas Protegidas). Leider fehlten bisher die entsprechenden Gelder und personellen Strukturen, so dass verschiedene private Träger und internationale Organisationen die Arbeit der staatlichen Nationalparkverwaltung unterstützen.

Zukünftig soll der Tourismus ein wichtigeres Standbein werden und so mehr Gelder für den Schutz einbringen. Viele der Nationalparks liegen jedoch abseits der Routen und sind nur mit aufwendigen Expeditionen erreichbar. Andere hingegen werden bei bestimmten Touren zwangsläufig durchquert, so z.B. der Nationalpark Cotapata in den Yungas während des El Choro-Trails oder die Reserva Nacional de Fauna Eduardo Avaroa während der Touren im Salar de Uyuni, welche allerdings durch die preiswerten Touren eher überrannt als geschützt werden.

Problemlos erreichbar sind der Nationalpark Madidi, der über 11 % aller Tier- und Pflanzenarten weltweit beheimatet, der Nationalpark Amboró bei Santa Cruz, der vor allem für Vogelliebhaber interessant ist, der Nationalpark Sajama, den man während wunderschönen Trekkingtouren erkunden kann, sowie der Nationalpark Toro Toro bei Cochabamba, der mit seinen Dinosaurierspuren interessante Fragen aufwirft.

Nationalparks und Naturschutzgebiete Boliviens