Reisegesundheit

Im Großen und Ganzen ist Bolivien von schwerwiegenden Tropenkrankheiten verschont. Die folgenden Tipps beruhen auf der langjährigen Erfahrung unserer Reisespezialisten und sind nur ein erster Überblick und ersetzen keinesfalls den Besuch des Haus- oder Tropenarztes.

Vor der Reise

Einige Wochen vor der Reise sollten Sie Ihren Zahnarzt besuchen, um etwaige Zahnproblemen während der Reise aus dem Weg zu gehen. Bitte überprüfen Sie, ob Sie die üblichen, in Deutschland von den Krankenkassen finanzierten Immunisierungen gegen Diphtherie, Polio und Tetanus wieder auffrischen müssen. Weiterhin wäre eine Impfung gegen Hepatitis A und gegebenenfalls auch gegen Hepatitis B zu empfehlen. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt beraten.

Damit Ihr Arzt einen Impfplan aufstellen kann, sollten Sie rechtzeitig einen Termin vereinbaren. Einige Schutzimpfungen können nur mit einem bestimmten Abstand zueinander verabreicht werden bzw. benötigen einige Zeit bis die Immunisierung ihre volle Wirksamkeit entfaltet. Vergessen Sie nicht, Ihren Impfpass mit auf die Reise zu nehmen.

Während der Reise

Die größten gesundheitlichen Probleme für Touristen sind in aller Regel Magen-Darm-Infektionen, zugezogen durch verschmutztes Wasser und ungewohntes Essen.

Als kleine Eselsbrücke sollten Sie sich die alte Globetrotter-Regel „Cook it, peel it or forget it“ (Koch es, schäl es oder vergiss es) merken.

Auch wenn es schwer fällt, Salate und unschälbares Obst sollten während der Reise nicht auf dem Speiseplan stehen. Essen Sie nur gekochte oder richtig durchgebratene Speisen, auf das Steak medium sollte während der Reise verzichtet werden, ebenso auf Eis (Getränke ohne Eis bestellen), offene Fruchtsäfte und offene Milch.

Bitte trinken Sie niemals Leitungswasser, sondern nur Mineralwasser aus geschlossenen Flaschen oder vorbehandeltes, abgekochtes Wasser. Dasselbe gilt auch für das Zähne putzen! Zur Desinfektion von Leitungswasser eignen sich die verschiedenen in Ausrüstungsläden oder Apotheken erhältlichen Mittel auf Silberionen- oder Chlorbasis.

Auch die Sonne ist für Mitteleuropäer ungewohnt. Bedenken Sie, dass in Äquatornähe die Sonneneinstrahlung wesentlich höher ist als in Deutschland! Tragen Sie einen Hut und eine Sonnenbrille. Außerdem empfiehlt sich (auch bei bewölktem Himmel) die Benutzung von Sonnenschutzcreme mit einem Lichtschutzfaktor von mind. 20, bei empfindlicher Haut sogar von 25 und mehr.

Höhenkrankheit

Durch die Geologie Boliviens und den damit verbunden großen Höhenunterschieden im Land besteht natürlich ein gewisses Risiko, dass ab ca. 3000 m Symptome der Höhenkrankheit auftreten können. Es gibt keine Möglichkeit, die individuelle Höhenverträglichkeit durch Untersuchungen zuhause festzustellen und Vorhersagen zu treffen. Das Auftreten von stärkeren Höhenproblemen bzw. Anpassungsschwierigkeiten hat auch keinen Zusammenhang mit Alter oder Trainingszustand. Jüngere und konditionell Stärkere sind eher gefährdet, weil sie eventuell ihr Tempo zu schnell wählen oder sich vor allem am Anfang zu hektisch oder ruckartig bewegen.

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Prinzipiell kann man gegen die beschriebenen Symptome der Höhenanpassung nicht viel tun. Man kann sicherlich Aspirin gegen die Kopfschmerzen ebenso einnehmen wie ein leichtes Mittel gegen die Übelkeit, sollten diese Symptome tatsächlich auftreten. Die Anwendung von „Höhenmitteln“ wie Diamox ist für eine Reise in diese Höhen völlig unnötig und unter Umständen sogar gefährlich. Aus diesem Grund wird der Einsatz von Medikamenten dieser Art von unserer Seite her strikt abgelehnt.

Höhenkrankheit, die sogenannte “Acute Mountain Sickness” oder kurz AMS genannt, kann in ihrer schwersten Form zum Tod führen. Ursache der Höhenkrankheit ist eine ungenügende Anpassung (Adaption) des Körpers an große Höhen, meist bedingt durch zu schnelles Aufsteigen in Höhen über 3000 m. Am häufigsten und gefährlichsten ist ein Auftreten in Höhen zwischen 3000 und 5000 m. Deshalb ist ein langsamer Aufstieg, vernünftige Tagesetappen sowie schrittweise Erhöhung der Schlafhöhe die Strategie zur Vermeidung von Höhenproblemen. Um der Bluteindickung entgegenzuwirken und auch die gesamte körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unabdingbar. Dies bedeutet, täglich mindestens 4-5 Liter zu trinken, bei großer körperlicher Anstrengung sogar noch mehr.