Die Todesstraße in den Yungas für Mountainbike-Fans

Bereits die Inkas nutzen die sogenannte Todesstraße in den Yungas, die von La Paz nach Coroico führt. In den 30er-Jahren wurde der Pfad zur Straße ausgebaut, größtenteils von Kriegsgefangenen. Unzählige der Gefangen arbeiteten bis zur Erschöpfung und starben daran. So erhielt die Straße bald den Beinamen „Calle de la muertes“ – was soviel wie Todesstraße heißt. Der zunehmenden Verkehr führte zu zahlreichen Unfällen. Die Straße galt lange als gefährlichste Straße der Welt.

Das wirklich Gefährliche an dieser Straße sind die Serpentinen. In engen Kurven schlingen sie sich um die Berge und führen ohne Leitplanke schnell in den Abgrund. Aber auch Wetterumschwünge und Erdrutsche tragen zur Unfallquote bei. Man vermutet, dass sich durchschnittlich 200 Todesfälle pro Jahr auf dieser Straße ereigneten. Am Wegesrand stehen zahlreiche Kreuze. Um dem Trauerspiel eine Ende zu bereiten, wurde 2007 mit dem Bau einer neuen Straße begonnen, die 10 Jahre später fertiggestellt wurde.

Da der Verkehr auf der Todesstraße zum Erliegen kam, konnte die Straße tourstisch genutzt werden. Schon zu Zeiten der Todesstraße in den 90ern wurden erste vereinzelte Fahrradtouren angeboten, was aber noch sehr gefährlich war. Mit dem Bau der neuen Straße wurden Mountainbike-Abfahrten auf der Todesstraße zum Renner und Adrenalinkick, wenn es 3000 m nach unten geht. Mittlerweile gibt es unzählige Veranstalter, die diese Touren mit Mountainbikes anbieten, die europäischen Standard entsprechen – ein absolutes Highlight für jeden adrenalinfreudigen Bolivien-Urlauber.

Die schwersten Unfälle auf der Todesstraße (calle de la muertes)

  • 1983 – ein Bus mit 100 Insassen geriet ins Schleudern und stürzte zu Tal
  • 1994 – ein Bus mit 60 Insassen stürzte in die Tiefe
  • 2007 – Busunglück mit 60 Toten
  • 2008 – zwei Busse mit 32 Insassen stürzten in den Tod
  • 2014 – Minibusfahrer fuhr in eine Fahrradgruppe, dabei starben 3 Radfahrer und der Guide