Hitzeflimmern in Sajama – Wo die Erde dampft

Hitzeflimmern in Sajama – Wo die Erde dampft

Im Sajama-Nationalpark im Westen Boliviens, nahe der Grenze zu Chile, steigen Dampfschwaden aus der Erde. Zwischen schneebedeckten Vulkanen und trockenen Hochebenen brodelt es im Boden. In der Nähe des Dorfs Sajama finden sich zahlreiche Geysire und heiße Quellen – sichtbare Zeichen vulkanischer Aktivität unter der Erdoberfläche.

Das heiße Wasser bahnt sich seinen Weg nach oben und tritt als Dampf und sprudelnde Fontänen aus. Besonders eindrucksvoll ist das Schauspiel am frühen Morgen, wenn der Dampf in der kalten Andenluft aufsteigt. Etwa eine Stunde zu Fuß vom Dorf entfernt liegt ein aktives Geysirfeld. Hier zischt und brodelt es aus vielen kleinen Öffnungen, das Gelände wirkt wie von einer anderen Welt.

sprudelnde Geysire bei Sajama
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Wer will, kann in den natürlichen Thermalquellen baden – warm, schwefelig, mit Blick auf die umliegenden Berge. In der Nähe grasen Lamas und Alpakas, manchmal kreisen Kondore über dem Tal. Die Quellen gelten seit jeher als heilsam und werden auch von der lokalen Bevölkerung genutzt.

Für die Aymara, die in dieser Region leben, sind die Geysire und heißen Quellen nicht nur Naturphänomene. Sie sehen darin die Kraft von Pachamama, der Mutter Erde. Rituale und Opfergaben gehören für sie zum respektvollen Umgang mit der Umgebung.

Das Hitzeflimmern im Sajama ist mehr als ein visuelles Phänomen. Es ist ein Ausdruck der lebendigen Erde – roh, ursprünglich und voller Energie. Wer sich auf den Weg hierher macht, erlebt Bolivien von seiner archaischen Seite.

Hinweis: Aufgrund der abgelegenen Lage sollten Reisen in den Sajama gut vorbereitet werden. Informationen zu Wetter, Unterkunft und Transport sind wichtig, da die Region infrastrukturell wenig erschlossen ist.